Unser Programm

Spielzeit 2021

Familienstück von Catharina Fillers nach dem französischen Volksmärchen
Premiere: 6. Juni 2021

„Es war einmal…“ – so beginnt auch das Märchen von der Kaufmannstochter Belle, „die Schöne“ genannt. Warmherzig, hilfsbereit und bescheiden ist sie das Herz ihrer Familie und die Sonne ihres Vaters. Als dieser unbeabsichtigt den Zorn eines wilden Mannes – halb Mensch, halb Tier – auf sich zieht, nimmt sie an Stelle ihres Vaters mutig die Aufgabe an, im Schloss des „Biests“ zu wohnen und ihm Gesellschaft zu leisten. Hier entdeckt die Schöne hinter seiner Grausamkeit und seinem wilden Äußeren ein empfindsames Herz. So entwickelt sich in vielen Abenteuern wider Erwarten eine Liebe zwischen den beiden, die so stark ist, dass sie den Fluch, der auf dem Biest liegt, schließlich lösen kann.

In unzähligen Roman-, Film-, Theater- und Musicaladaptionen wurde die weltberühmte Geschichte bereits weitererzählt und immer neu interpretiert. Basierend auf der Erzählung von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont (1711-1780) entsteht für das junge und jung gebliebene Publikum der Burgfestspiele Mayen eine zeitgemäße Neufassung einer der schönsten Geschichten über die Kraft der Liebe. Mit viel Musik und Fantasie erzählt das Stück nicht nur von der verborgenen wahren Schönheit des Biests, sondern auch vom wilden Funken im Herzen der Schönen.

Inszenierung: Catharina Fillers
Musik: Matthias Manz
Bühne: Steven Koop
Kostüme: Gabriele Kortmann
Dramaturgie: Carola Söllner

Mit: Eva Patricia Klosowski als „die Schöne“, Jan Nicolas Bastel als „das Biest“ und Saskia Kästner, Alessa Kordeck, Marius Schneider und Merten Schroedter

Pressestimmen

„Petra Schumacher inszeniert das knapp 40 Jahre alte Kinderbuch erfrischend modern und unterhaltsam mit generationsübergreifendem Humor. Mit Bravour meistern die Mimen den Spagat der Unterhaltung für klein und groß. (…) Das diesjährige Kinderstück ist kurz, knackig und sticht aus den vielen guten Kinderstücken der Burgfestspiele hervor. Ein kompromisslos zu empfehlendes Theaterstück für die ganze Familie. Die Frage, wer sich „Am Samstag kam das Sams zurück“ ansehen sollte, ist daher schnell beantwortet: Jeder der Kinder hat oder mit einem Teil seines Herzens Kind geblieben ist. UnterhaltSam(s) für die ganze Familie.“

„Zusätzlich zu Schuster und Spinner aus der sechsköpfigen Darstellerriege heraus stechen zwei weitere Personen: Zum einen ist dies Alessa Kordeck als Frau Rotkohl, zum anderen Patrick Stauf als Papagei Herr Kuhles. Kordeck spielt die schrullige, notorisch-neugierige Lockenwickler tragende Vermieterin des armen Herrn Taschenbier mit einer Inbrunst, dass es dem Zuschauer eine wahre Freude ist, die gebürtige Berlinerin im Minutentakt grimassieren, kreischen und nach Luft schnappen zu sehen.  Stauf, der im späteren Verlauf des Festspielsommers auch noch als schauriger Butler Riff Raff in der Rocky Horror Show zu sehen sein wird, gibt den frechen Tropenvogel als lasziv-coolen Drag, der immer wieder auch in die Rolle des Erzählers schlüpft. (…) Das von Gabriele Kortmann entworfene Kostümbild ist überaus stimmig und fängt den Geist der Buchvorlage gut ein, und auch die von Matthias Manz komponierten Musikeinspieler wirken trotz ihrer Quirligkeit nie überfrachtet.“

„Jutta Schuster glänzt auch elf Jahre nachdem sie das erste Mal in diese Rolle geschlüpft ist, als freches, immerzu reimendes und doch lebenswertes Sams, sodass man fast vergisst, dass es das sonderbare Wesen gar nicht gibt. (…) Schön, dass das Sams zurück in der Genovevaburg ist.“

Musiktheater nach der Oper von Georges Bizet und der Novelle von Prosper Mérimée
Premiere: 3. Juli 2021

Im Sommer 2020 widmen sich die Burgfestspiele erstmalig einer Oper. Die tragische Geschichte über die zerstörerische Macht der Liebe war bei ihrer Uraufführung 1875 ein revolutionärer Bruch mit den Konventionen des Genres, wurde aber bald zu einem der größten Welterfolge der Theatergeschichte. Don José, ein einfacher Soldat, liebt Micaëla – doch Carmen verführt ihn und raubt ihm den Verstand. Im Streit erschlägt Don José aus Eifersucht seinen Vorgesetzten Zuniga und wird zum Gesetzlosen. Doch Carmens Liebe kennt nur Freiheit und bindet sich an keinen Mann.

Der zeitlose „Carmen“-Stoff hat bereits zu verschiedensten Variationen inspiriert: von der US-amerikanischen „Carmen Jones“ über Peter Brooks „Tragödie der Carmen“ bis zu Carlos Sauras Verfilmung, die ein wahres Flamenco-Fieber auslöste. Für die Burgfestspiele werden Daniel Ris und Marty Jabara wiederum eine ganz eigene Fassung neu entwickeln. Konzentriert auf die Psychologie der wesentlichen Figuren der Handlung folgt die Geschichte der Novelle von Prosper Mérimée. Das musikalische Arrangement von Bizets Komposition wird die weltbekannten Melodien in Richtung des Jazz und der Musik der Sinti und Roma interpretieren – live musiziert von einer fünfköpfigen „Gypsy-Band“.

Musikalische Leitung: Marty Jabara
Inszenierung: Daniel Ris 
Bühne: Steven Koop
Kostüme: Gabriele Kortmann
Choreographie: Eva Patricia Klosowski
Dramaturgie: Carola Söllner

Mit: Eva Patricia Klosowski (Micaëla), Wiebke Isabella Neulist (Carmen), Jan Nicolas Bastel (Escamillo), Georg Lorenz (Zuniga / Garcia), Andreas Schneider (Don José) und Merten Schroedter (Morales / Lillas Pastia)

Pressestimmen

„Die Burg kann Musical! (…) Intendant Daniel Ris hat seine liebevolle Sicht auf die „Rocky Horror Show“ vor allem mit Vertrauen auf sein Ensemble inszeniert – und da ist auch in diesem Festspielsommer ein echtes Team versammelt. (…) Und auch weil die energiereiche, die enorme Breite der Burgbühne schlau bespielende Inszenierung pointensicher durch den Abend trägt. Zumal im Bühnenbild von Steven Koop auch ohne großartigen Technikzauber mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln viel an Licht- und Stimmungseffekten herausgeholt wird. (…) Ohnehin macht einen Großteil des Erfolgs des Stückes die starke Musik aus, die in Mayen zum Glück live von einer Fünfercombo unter der passionierten Leitung von Marty Jabara geboten wird. (…) Das passend prüde Paar Janet und Brad ist mit Eva Patricia Klosowski und Andreas Schneider herrlich besetzt. (…) Überhaupt ist die Besetzung auf den Punkt gelungen: Ob Wiebke Isabella Neulist als höhenstarke Magenta oder Annette Potempa als quirlig artistische Columbia, ob Dejan Brkic in mehreren Rollen und vor allem als Eddie, der wie ein aus dem Grab entstiegener Elvis einen Hammer-Song abliefert. Ebenfalls in mehreren Rollen tritt Marius Schneider an, der die nötigen Muskeln mitbringt, um nach einem Jahr bei den Burgfestspielen vom Piccolo im „Weißen Rößl“ zum Rocky der „Rocky Horror Show“ aufzusteigen. (…) Patrick Stauf ist als Riff Raff dunkler Spielmacher der Geschichte und zeichnet zudem für die Choreografie des Abends verantwortlich, die die Verve der Darsteller ins Publikum weitergibt und zum Mitmachen anstiftet. Und natürlich Guido Kleineidam als Frank N. Furter, der den „Sweet Transvestite“ mit so viel Selbstverständlichkeit auch im herrlich kitschigen Kostüm (Gabriele Kortmann) spielt, dass für die auf deutschen Freiluftbühnen immer noch wohlgelittenen Frivolitäten gar kein Platz bleibt: Stark!“

„Musicalpremiere der Superlative! Was für ein knallbuntes Feuerwerk: Nach der Premiere der Rocky Horror Show fällt es schwer, mit Superlativen zu sparen. Was Daniel Ris mit seinem Team in diesem Jahr auf die Bühne der Mayener Genovevaburg gezaubert hat, ist daher kaum in Worte zu fassen. Die Publikumsreaktion jedenfalls ist eindeutig – ein Meisterwerk. Minutenlange, im Stehen dargebrachte Ovationen zum Abschluss einer fulminanten Premiere waren der verdiente Lohn für eine mitreißende Theatershow. (…) Die Mayener Inszenierung strotzt nur so vor Einfallsreichtum und atemberaubendem Tempo, Akteuren, die nicht nur großartig schauspielern und tanzen, sondern bei denen auch gesanglich jeder Ton sitzt. Dazu der fette Sound der Rocky-Horror-Band, der das Publikum vom ersten Takt an in die Arme nimmt – ein teuflisches Gemisch. (…)  Der stoische Erzähler (Thomas Kollhoff) hält die Fäden geschickt in der Hand und wird bei allen Erzählungen von seiner Assistentin (Aniello Saggiomo) unterstützt, deren kreative pantomimische Übersetzungen schon allein das Eintrittsgeld wert wären. Eine Aussage, die auf jeden der Akteure zutrifft. Seien es die spießigen Janet (Eva Patricia Klosowski) und Brad (Andreas Schneider), deren Verklemmtheit sich nach und nach völlig löst. Oder natürlich der schrille, verruchte Frank N. Furter (Guido Kleineidam) oder der wandelbare Gehilfe Riff Raff (Patrick Stauff) mit seiner Schwester Magenta (Wiebke Isabella Neulist), die so mysteriös wie anmutig agiert. Die überdrehte und unglückliche Columbia (Annette Potempa) oder natürlich der blonde Lustknabe Rocky (Marius Schneider) und Dr. Scott (Dejan Brkic) – sie alle leben so herrliche eigene Schrullen aus, die zu einem wunderbaren Gesamtbild verschmelzen. Dazu gehören die knallengen und tuntigen Kostüme (…) sowie geradezu geniale Masken. Manuela Adebahr und Christine Hege haben, unter Gabriele Kortmanns Gesamtverantwortung für Kostüme, bei Konzeption und Kreation von Schminke, Frisuren und Perücken ein echtes Meisterstück abgeliefert, die Schauspielcrew nutzt die sich daraus bietenden Möglichkeiten perfekt. (…) Zwei Stunden und 20 Minuten geballte Theaterpower, in denen nahezu jeder Winkel der Burg bespielt wird, ziehen viel zu schnell am begeisterten Publikum vorbei, das viele der Gesangs- und Tanzeinlagen mit Szenenapplaus belohnt, der für durchschnittliche Theaterabende als Abschlussbeifall durchgehen könnte. Dieser entlädt sich dann am Ende der Aufführung in einem wahren Orkan. (…) Die Rocky Horror Show 2019 in Mayen hat die Kernbotschaft von Rocky Horror mit Leben gefüllt „Don’t dream it – be it“. Und wie dieses Sein gelebt wird, ist ein Traum.“

„Was für ein Spektakel! Die Premiere von „The Rocky Horror Show“ auf der Genovevaburg war ein wahres Feuerwerk an Entertainment. Die Zuschauer hielt es bereits beim Schlussakkord nicht mehr auf ihren Sitzen. Jubelrufe, stehende Ovationen und tosenden Applaus gab es für die Akteure auf der Bühne, sowie für den Regisseur und Intendanten Daniel Ris. Seine Inszenierung ist fetzig, rasant, frech, bizarr, anzüglich und skurril zugleich.“

„Schräg, schräger, ROCKY HORROR SHOW! (…) Die Vorschau auf die Premiere versprach höllischen Spaß, eine göttliche Party, einen Mythos der Obsessionen, der unerhörten Träume und der ewigen Frage nach dem Sinn des Lebens. Wer all das erwartet hatte wurde in dem von Intendant Daniel Ris inszenierten Musical nicht enttäuscht. (…) Stehende Ovationen!“

„Rocky Horror trägt ganz klar die Handschrift des Theaterintendanten Daniel Ris. Mit einem gut eingespielten Team, exzellenter Live-Musik der Marty-Jabara-Band und einer höchstmöglichen Geschwindigkeit der Szenenfolge setzte er das um was das Schwierigste an Rocky Horror ist. (…) Und gerade das ist Daniel Ris gelungen: erstklassiges Handwerk mit gekonnter Rollenbesetzung, choreografisach perfekter Umsetzung und gesanglichen Glanzleistungen.“ 

Komödie von Yasmina Reza
Premiere: 10. Juli 2021

Serge, erfolgreicher Dermatologe und Kunstliebhaber, hat für sehr viel Geld ein Bild erworben. Bei genauem Hinsehen erkennt man weiße Querstreifen auf weißem Grund. Sein Freund Marc, Ingenieur in der Luftfahrt, versteht den teuren Kauf nicht und findet das Bild schlicht „scheiße“. Der dritte im Männerfreundschaftsbunde ist Yvan, Handelsvertreter mit unsicherer Perspektive, der kurz vor der Hochzeit mit Catherine steht und im Streit um das Bild keine Stellung beziehen möchte, um es sich mit keinem der beiden anderen Freunde zu verderben. Das Bild dient als Katalysator, mit dessen Hilfe Yasmina Reza auf subtile und psychologisch fein gezeichnete Weise eine Situation analysiert, die die drei Männer, ihre Gefühle, ihre Befindlichkeit, ihre Freundschaft, ja ihr gesamtes bisheriges Dasein infrage stellt.

Das Stück wurde 1994 in Paris uraufgeführt und schnell zu einem Welterfolg. Es erhielt verschiedene internationale Preise (u. a. den Molière, den Tony Award und den Laurence Olivier Award) und wurde bisher in 40 Sprachen übersetzt. „Kunst“ – eine wortgewandte Komödie über die Halbwertszeit von Freundschaften für ein furioses Schauspieler-Trio.

Inszenierung: Mirko Böttcher
Bühne: Steven Koop
Kostüme: Gabriele Kortmann
Dramaturgie: Daniel Ris

Mit: Dejan Brkic (Yvan), Matthias Manz (Marc) und Charles Ripley (Serge)

Pressestimmen

„Die von Mirko Böttcher inszenierte Aufführung in Mayen zieht die Zuschauer in den Bann. Schon beim ersten Auftritt von Uwe-Peter Spinner in der Rolle Hitlers geht ein leichtes Schaudern durch den Hof, als sei der Leibhaftige wieder auferstanden: Schnarrstimme mit rollendem R, Gestik, Mimik, Sprechweise und Wortwahl: Alles weckt ungute Erinnerungen – und zugleich animiert es zum Lachen, die wohl beste Waffe gegen drohendes Unheil. (…) Die mit Pause gut zweistündige Veranstaltung bietet noch einen zweiten Protagonisten auf: die Schauspielerin Alessa Kordeck. Sie findet sich in zehn verschiedenen Rollen ein, in teils atemberaubendem schnellem Wechsel. Zum Beispiel als Fräulein Krömeier, Hitler-Junge Ronaldo, als Chefin einer Fernsehproduktionsfirma oder Türkin Aysche. Eine feine Leistung. (…) Während es in der ersten Hälfte des Stücks noch viel Applaus gibt und das Publikum sich noch unbefangen und gelöst amüsiert, stockt den Zuschauern mit zunehmender Dauer der Atem. Das Unheil hat seinen Lauf genommen. Satire ist auf einmal Wirklichkeit geworden.(…) das große kleine Schauspiel nach dem Roman von Timur Vermes erfüllte die Kleine Bühne im Arresthaus auf eindrucksvolle Weise.“

„Die bitterböse Politsatire, inszeniert von Mirko Böttcher, sorgt für viele Lacher, aber im Laufe des Abends auch zunehmend für ein ausgesprochen beklemmendes Gefühl bei den Zuschauern. (…) Dies gelingt vor allem auch wegen der schauspielerischen Leitung der beiden Akteure. (…) Uwe-Peter Spinner zeiht als Adolf Hitler durch die unverkennbare Betonung in der Sprache und der passenden Gestik die Zuschauer in seinen Bann. Und Alessa Kordeck fasziniert mit einer temporeichen Verwandlung, denn sie schlüpft in zwei Stunden scheinbar mühelos in gleich zehn verschiedene Rollen. (…) Zwanzig Aufführungen waren angesetzt, die allesamt schon vor dem Start ausverkauft waren. Für weitere fünf Zusatzvorstellungen waren die Tickets innerhalb kurzer Zeit vergriffen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Burgfestspiele mit dieser mutigen Stückauswahl den Nerv des Publikums getroffen haben.“

“ ‚Er ist wieder da‘ ist nicht nur Satire oder Polit-Comedy, es ist die gnadenlose Offenlegung einer Gesellschaft und ihrer unersättlichen Suche nach dem Außergewöhnlichen – per Quoten und Klicks. (…) Mein Fazit: ein absolutes Muss in diesem Festspielsommer, weil das Thema Rechtsextremismus ein ganz aktuelles ist, der Nationalsozialismus nicht aus dem Gedächtnis verdrängt werden darf und Verharmlosung gefährlich ist. Intellektuelle Auseinandersetzung ausdrücklich erwünscht.“

„Spinner schafft es schnell mit seiner Gestik, der Mimik und dem rollenden ‚R‘  in der Sprache die Illusion perfekt zu machen – Er ist wieder da. (…) Und natürlich birgt diese Ausgangslage jede Menge Situationskomik, die von Spinner und seiner kongenialen Partnerin Alessa Kordeck, die in gleich zehn verschiedenen Rollen ihre komödiantische Klasse und Vielfalt unter Beweis stellt, großartig genutzt wird. (…) Damit befindet man sich nach einem unterhaltsamen Theaterabend mit zwei großartigen Akteuren wieder mitten in der Realität. (…) Damit hat diese Inszenierung den ganz großen Auftrag des Theaters erfüllt – gute Unterhaltung die gleichzeitig zum Nachdenken anregt.“

Komödie von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs
Premiere: 19. Juni 2021 

Haben Sie sich in letzter Zeit auch immer häufiger gefragt, ob die Welt mittlerweile völlig verrückt geworden ist – oder vielleicht doch Sie selbst? Im Sommer 2020 kommt das Komödienkarussell zu diesem Thema auf der Bühne im Burghof erheblich auf Touren. Der rasante Bühnenklassiker von 1890 sprüht nur so vor Wahnwitz und bietet exzellentes „Schauspielerfutter“ für ein komödiantisches Ensemble.

Philipp Klapproth kommt aus der Provinz zu Besuch nach Berlin, um etwas ganz Besonderes zu erleben: Er möchte ein Irrenhaus von innen sehen. Sein in der Hauptstadt lebender Neffe Alfred soll ihm diesen Wunsch erfüllen. Aber wie bekommt man Zugang zu einer Nervenheilanstalt? Die zündende Idee kommt von Freundin Franziska: Sie rät Alfred, den Onkel doch einfach in die Pension Schöller zu führen, in der regelmäßig Gesellschaftsabende stattfinden. Ob ein duellwütiger Major, eine skurrile Autorin oder ein angehender Schauspieler mit markantem Sprachfehler – der Onkel merkt nicht, dass ihm hier keine Irrenhausinsassen, sondern ganz „normale Verrückte“ begegnen. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass die „Irren“ aus der Hauptstadt ihn in der Provinz besuchen – und ihn dort dann selbst an den Rand des Wahnsinns treiben.

Inszenierung: Carola Söllner
Bühne: Steven Koop
Kostüme: Gabriele Kortmann
Dramaturgie: Daniel Ris

Mit: Alessa Kordeck (Franzi/Kellner), Saskia Kästner (Josefine Zillerthal), Wiebke Isabella Neulist (Ida Klapproth), Dejan Brkic (Schöller), Georg Lorenz (Major von Mühlen), Matthias Manz (Eugen), Andreas Schneider (Prof. Bernhardy), Marius Schneider (Alfred) und Charles Ripley (Philipp Klapproth)

Pressestimmen

„Der Gradmesser für eine erfolgreiche Premiere war denkbar klar: Das Publikum dankte dem Ensemble mit stehenden Ovationen. (…) Sommertheater, wie es sein soll.“

„Von den prall gefüllten Zuschauerrängen brandet dem achtköpfigen Ensemble und dem Regieteam um Carola Söllner nach zweieinhalb Stunden stürmischer Applaus entgegen.“

„Was für ein gelungener Kontrast: Einer Zeit der Comedyüberflutung und des mitunter übertriebenen Dampfhammerhumors setzen die Mayener Burgfestspiele eine großartige, witzige Inszenierung entgegen, die das Humorzentrum leise, aber subtil erobert. (…) Abgerundet wird diese gelungene Inszenierung im Innnenhof der Mayener Genovevaburg durch das Zusammenspiel des Bühnenbilds von Steven Koop und der Kostüme von Gabriele Kortmann, die eine Verbindung zur Kinoversion von „Alice im Wunderland“ herstellen lassen, aber die jeweiligen Charaktere geschickt verstärken und visualisieren. Als Kirsche auf der Torte wirkt die musikalische Untermalung von Hallam London, die an verschiedenen Stellen die vorherrschende Stimmungslage unterstreicht und die Tribünengäste entsprechend „taktet“. In den heutigen lauten Zeiten lohnt sich ein Blick auf dieses Kleinod an Theaterkunst allemal, auf ein aussagekräftiges und gleichzeitig humorvolles Statement der Theaterwelt.“

„Carola Söllner zeigte bei ihrer ersten Inszenierung auf der großen Bühne im Burginnenhof viel Mut, der belohnt wurde. Zusammen mit dem modernen Bühnenbild von Steven Koop und den herausragenden Kostümen von Gabriele Kortmann wurde der Abend zu einem Gesamtkunstwerk.“

Bürgerbühnen-Projekt in Zusammenarbeit mit der Mayener Mundart-Gruppe
Premiere: 12. Juni 2021 

Er ist wohl Mayens bekanntestes Original: Anton Kohlhaas, am 14. April 1904 in Mayen geboren, allgemein bekannt unter seinem Spitznamen „Zuckertoni“. In vielen Mayener Gaststätten hängt sein Konterfei und wahrscheinlich in noch mehr Mayener Haushalten. Bereits seit Mai 2017 recherchieren die Burgfestspiele in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Altertumsverein (GAV) und der Mayener Mundart-Gruppe Geschichten vom und rund um den „Antunn“.

In der Saison 2020 soll er nun auf der Kleinen Bühne im Alten Arresthaus mit einem Bürgerbühnen-Projekt gewürdigt werden. „Der Zuckertoni“ bietet interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, unter professioneller Leitung einen eigenen Theaterabend zu entwickeln. Möglichst vielseitig werden dabei die in den Recherchen dokumentierten verschiedensten Facetten der Geschichten vom „Zuckertoni“ gezeigt. Dabei wird das Projekt szenisch auch mit Elementen des Puppenspiels und mit volkstümlicher Musik arbeiten. Mit den Mitteln des Theaters kann so ein Stück Mayener Stadtgeschichte vermittelt und bewahrt werden.

Stückentwicklung & Inszenierung: Kaspar Küppers
Bühne: Steven Koop
Kostüme: Gabriele Kortmann
Dramaturgie: Daniel Ris

Mit: Werner Blasweiler, Barbara Böhr-Maur, Klaus Dillmann, Kristina Lung, Oliver Nürnberg, Michaele Siebe, Dirk Wepper und Andrea Wössner

Pressestimmen

„Es war eine grandiose, vor Spannung geradezu knisternde und gleichzeitig anrührende, schauspielerisch wie choreografisch perfekt in Szene gesetzte ausdrucksstarke Premierenvorstellung von „Nur Ophelia“. Gleichzeitig war die Aufführung aber auch eine Premiere des Jugendklubs. Denn ein solches Ensemble hatte es bislang bei den Mayener Burgfestspielen noch nicht gegeben. Erstmals brachten junge Laienschauspieler im Rahmen des Festspielsommers ein eigenes Stück auf die Bühne. Die Premiere – insgesamt zehn Aufführungen sind geplant – wird den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben.“

„Es war ein Premier der besonderen Art. 15 Jugendliche haben Shakespeares Ophelia ins 21. Jahrhundert katapultiert. (…) Textsicher, selbstbewußt und überzeugend haben sie dem Publikum die vielen Gesichter einer gedemütigten Frau gezeigt. (…) Ein mutiges Stück bei dem junge Menschen den Tabubruch wagen und das erwachsene Publikum mit auf ihre Seelenreise nehmen.“

„Junge Nachwuchsschauspieler begeistern! Die Idee Jugendliche für das Theater zu begeistern brachte der Intendant der Burgfestspiele, Daniel Ris, vor drei Jahren mit nach Mayen. Im vergangenen Jahr wurde deshalb der Jugendklub unter Leitung von Anna Franziska Splieth ins leben gerufen. Nach mehreren Monaten Probenzeit feierten die jungen Schauspieler mit dem Stück „Nur Ophelia“ von Theresa Sperling eine umjubelte Premiere auf der Kleinen Bühne im Mayener Arresthaus. Damit wurde die Idee, Theater mit Jugendlichen und nicht nur für Jugendliche zu machen, eindrucksvoll verwirklicht.“

Alle Fotos © Peter Seydel

2023 © Burgfestspiele Mayen
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